Betrachtung zur Botschaft vom 25. März 2017 – Dr. Ignaz Hochholzer

Öffnet eure Herzen
der Barmherzigkeit Gottes

Begleitet von der Gottesmutter sind wir in einer Gnadenzeit!

Jahrzehnte und Jahrhunderte ruft sie uns näher zu Gott, dem Allerhöchsten, von dem sie uns und allen Generationen Gnade gibt. Gnade ist reines Geschenk Gottes. Er kommt uns immer zuvor. Gott hat uns zuerst geliebt. So betet der Sohn Gottes, Jesus Christus, zu seinem Göttlichen Vater: „Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.“ (Joh 17,24-25). Das ist die große Gnade durch den Sohn Jesus Christus, uns neu geschenkt auf die besondere Fürbitte der Gottesmutter Maria.

Oft vergessen wir Gott und das Erlösungswerk durch seinen Sohn Jesus Christus. Wir sind erdverhaftet, der Himmel scheint uns fern, die Liebe unerreichbar. Da sagt uns die Gottesmutter: „In dieser Gnadenzeit rufe ich euch…!“ Vernehmen wir den Ruf, folgen wir dem Ruf, dass sich die Gottesmutter zu Recht bedankt. Wir sehen ihr Gnadenangebot. Fassen wir doch zu! Öffnen wir uns, wie sich die Blüte der Sonne öffnet!

Frühlingszeit

So ergreifend geht die Gottesmutter immer auf die Jahreszeiten ein, die Erntezeit soll uns mit Dank erfüllen, die Winterzeit soll uns mehr zum Gebet bringen und der Frühling uns erneuern! Die Pflanzenwelt grünt und blüht, auch die Tiere ändern ihr Fell. Wie schön ist es, wenn das Grau der Rehe vergeht und wieder zu klassischem Rehbraun wird! Warum sollte sich der Mensch nicht ändern, das ruppige Fell ablegen und zu leuchten und zu strahlen beginnen? Die Gottesmutter spricht von einem neuen Leben in unseren Gedanken und Herzen. Lassen wir uns doch von den Frühlingsstrahlen erwärmen und neu beleben.

Nicht zu fadem Einerlei und matter Müdigkeit sind wir geschaffen, sondern zu froher Vielfalt und lebendiger Frische und sprudelndem, lebendigem Wasser! Die Gottesmutter ruft uns zu neuem Leben! Sagt nicht, sie würde immer von demselben sprechen. Nein, vielmehr ruft sie uns heraus aus dem trägen Winterschlaf hinein in volles Leben. Sie muss es nur so oft wiederholen, weil wir so lahm, so träge sind, unbeweglich.

Entschlossenheit

Jetzt ist sie da, die rechte Zeit. Die Gottesmutter will helfen, entschlossen Ja zu sagen zu Gott und seinen Geboten. Was bedeutet das? Jesus erklärt es uns ganz klar: „Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.“ (Lk 9,62). Das gilt keineswegs nur für Geistliche Berufe, das gilt für jeden Christen, der gefirmt ist, eine Bekehrung erlebt hat. Wir dürfen unser Ja zu Gott niemals zurücknehmen, weder teilweise noch ganz – ein bisschen Christ, das geht nicht. Da ist Jesus hart, er will nicht die Lauen, weder heiß noch kalt! Er will nicht jene, die zwar Ja sagen, dann aber doch nicht gehen. Bei Jesus gibt es nichts zwischen Ja und Nein. Paulus verweist auf Gottes Treue und darauf, dass unser Wort nicht Ja und Nein zugleich sein kann (vgl. 2 Kor 1,18). Und Gottes Gebote sind klar und einfach, da gibt es kein Wenn und Aber, und sie gelten für ewige Zeiten unabänderlich, weil der Mensch heute und morgen derselbe ist!

„Ihr sei nicht allein!“

Gott überfordert nicht, vielmehr kommt er unserem festen Entschluss und festen Willen entgegen. So zahlreich sind die Gnadenmittel, Maria ist Überbringerin, aber schon von jeher, von Christus sind wir beschenkt. Weil wir oft auf Gebet (Rosenkranz) und Eucharistie, Bibel und Beichte sowie Fasten vergessen, kommt die Gottesmutter schon so lange und ruft uns unermüdlich und dankt uns, dass wir ihrem Ruf folgen. – Nehmen wir uns diesmal wirklich ernsthaft vor, ihr zu folgen? Oder haben wir wieder die Botschaft nur oberflächlich gelesen und gemurmelt: „Wieder nichts Neues, kenne ich alles schon.“ Das wäre ein Zurückweisen der Gnade, der Erneuerung! Bitte diesmal nicht, sondern:

Öffnung!

Öffnet eure Herzen der Barmherzigkeit Gottes, dann kann neues Leben beginnen, entschlossen zur Heiligkeit. Halten wir von Karfreitag bis zum Sonntag der Barmherzigkeit (Weißer Sonntag) die Novene in Gebet und Werken der Liebe. Durch Tod und Auferstehung Jesu ist Heiligkeit möglich, Heiligkeit für jeden von uns durch Gebet und Buße. Ohne Gebet können wir nicht mit Gott sein und ohne Buße können wir nicht recht erkennen, wer wir selber sind, nämlich angewiesen auf Gott, und zwar alle. Darum müssen wir füreinander eintreten. Einer für alle, alle für einen, Ostern soll uns zusammenschweißen, um das Kreuz genauso wie um den Auferstandenen. Weil Christus alle gleich liebt, müssen auch wir füreinander einstehen, dürfen wir nicht allein vor Gott treten, sondern gemeinsam, wie die Jünger und die Frauen gemeinsam zum Grab Christi geeilt sind.

Dr. Ignaz Hochholzer