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Heilungen in Medjugorje – aus medizinischer Sicht

 

Heilungen in Medjugorje – eine Zusammenfassung aus medizinischer Sicht

 

Das 3. Internationale geistliche Seminar für Ärzte und medizinisches Persnonal fand in Medjugorje vom 13. bis 16. Mai 2015 statt. Über das Thema „Heilungen in Medjugorje“ referierte Dr. Christian Stelzer.

 

Erste Erfahrungen in Medjugorje

Als ich 1983 zum ersten Mal nach Medjugorje kam, ereignete sich in der Familie, in der ich untergebracht war, an einem Abend etwas, das sich tief in mich einprägte: Der 5jährige Sohn fieberte. Es war Anfang März, und wahrscheinlich hatte er sich eine Erkältung zugezogen. Am nächsten Morgen war er fieberfrei, munter und wirkte völlig gesund. Als der Vater meinen erstaunten Blick sah, sagte er: „Wir haben gestern Abend noch für ihn gebetet.“ Mich haben die Selbstverständlichkeit, mit der er das sagte, das Vertrauen und der Glaube der Familie sehr beeindruckt. Seit dieser ersten Reise hat mich das Phänomen, oder besser ausgedrückt, das Geschenk der Heilungen in Verbindung mit den Ereignissen von Medjugorje ständig begleitet. Ich habe Heilungsberichte gelesen und viele persönliche Kontakte mit Personen gehabt, die glaubhaft von einer Heilung auf die Fürsprache der Königin des Friedens berichtet haben.

Im Jahr 1989 hat mich P. Slavko Barbaric gebeten, ihn bei einem Symposium über Heilungen in Bad Ischl in Österreich zu vertreten. Ich durfte damals seinen Vortrag über „Heilungen in Lourdes und Medjugorje“ halten. Im Anschluss wurde ich von einem Journalisten gefragt, ob die Medizin keine Probleme mit Wunderheilungen hätte, worauf ich ihm spontan zur Antwort gab: „Nicht die Medizin, sondern vereinzelte Mediziner.“

Außergewöhnliche Heilungen und Naturwissenschaft

Wunderheilungen werden heute von der Naturwissenschaft als Spontanremissionen bezeichnet und für möglich gehalten. Obwohl sie sehr selten sind – man schätzt eine Spontanheilung auf 100.000 Krebskranke -, besteht für das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg kein Zweifel, dass sie medizinisch einwandfrei nachweisbar sind.

Sie kommen bei manchen Krebsarten häufiger vor, wie beim Nierenzellkarzinom, dem Melanom, bei Lymphomen und dem Neuroblastom von Säuglingen, wobei Häufigkeit so groß wie Einer von Hunderttausend bedeutet. Und man hat auch festgestellt, dass Menschen, bei denen Spontanremissionen auftreten, häufig religiös sind, regelmäßig beten, positiv eingestellt und kämpferisch sind und sich bewusst mit ihrer Krankheit auseinandersetzen.

Was die Forschung jedoch kaum berücksichtigt, ist die Tatsache, dass es Orte gibt, an denen diese seltenen Spontanremissionen gehäuft auftreten, wie zum Beispiel Lourdes und Medjugorje.

Was die Heilungen in Lourdes betrifft, haben Aufklärung und Rationalismus sicher dazu beigetragen, dass diese medizinisch bis heute genau untersucht werden. Von den 7000 gemeldeten Heilungen wurden bisher 69 als Wunder anerkannt.

Im Pfarrbüro in Medjugorje wurden an die 600 Heilungen gemeldet. Darunter befinden sich Heilungen von fortgeschrittenen Krebserkrankungen und von Multipler Sklerose, die medizinisch genau dokumentiert sind und meiner Meinung nach als Wunder – oder Spontanremission – gesehen werden können.

 

Was ist das Besondere am Studium von Heilungsberichten?

Meist handeln solche Berichte von einem langen Leidensweg des Betroffenen mit vielen Hochs und Tiefs, sie berühren durch große Offenheit und Ehrlichkeit im Kampf gegen die Krankheit, im Bemühen um die Annahme des persönlichen Leidens und Kreuzes. Und sie erzählen etwas aus der Schule des Glaubens, aus der Schule der Gospa. Die Heilungsberichte veranschaulichen die Botschaften von Medjugorje in einer sehr plastischen Form: die Einladung zum Gebet und Fasten, zur Umkehr und Versöhnung, zum Frieden.

Wenn man die Heilungsberichte liest, hat man den Eindruck, als ob die Betroffenen einen inneren Weg geführt werden, Schritt für Schritt, auf dem ihnen die Auseinandersetzung mit sich und dem eigenen Leben nicht erspart bleibt. Es ist ein Weg des Glaubens, auf dem die Betroffenen sich nicht allein gelassen fühlen und auf dem die Erfahrung von Gottes Nähe ihnen Versöhnung und Frieden schenkt. Man hat den Eindruck, als würde die Heilung, die dann oft plötzlich eintritt, wie ein Glied in einer Kette sein, die Gott selbst zusammenfügt, auch wenn sie, rein medizinisch betrachtet, nicht erklärlich ist.

 

Gibt es bestimmte Voraussetzungen, um geheilt zu werden?

Müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden, damit Heilung eintritt? Die Naturwissenschaft ist immer um Reproduzierbarkeit bemüht. Um solche Voraussetzungen zu finden, lohnt sich der Blick in die Bibel. Hier ist es vor allem der Glaube, der von Jesus selbst immer wieder angesprochen wird. Die Gottesmutter will uns durch die unermüdliche Einladung zum Gebet zu einem starken Glauben führen, in dem der Mensch bereit wird, sich der fürsorgenden Liebe Gottes anzuvertrauen und sein Leben ganz Gott zu schenken.

1. Fürbitte

Immer wieder berichten Geheilte, dass sie selbst nicht um ihre Heilung gebetet haben. Sie erzählen, dass sie nach Medjugorje gekommen sind, um ihre Pilgerreise für kranke Angehörige, für ihre Familie, die Kinder aufzuopfern. Ihre eigene Heilung kommt wie eine Überraschung, wie ein Augenzwinkern der Gospa, gleichsam als wollte sie sagen: „Ich höre dein Gebet. Ich habe dein Rufen vernommen. Ich bin bei dir.“

Eine solche Erfahrung machte der ehemalige Feuerwehrhauptmann Alfred Ofner aus Österreich. Bei einem Arbeitsunfall brach er sich das linke Handgelenk. In der Folge kam es zu einer Nervenschädigung mit chronischem Schmerzsyndrom und Muskelatrophie. Herr Ofner erhielt deswegen eine Invaliditätspension.

Als zwei Jahre später, im Jahr 2006, bei seiner Schwester Brustkrebs diagnostiziert wurde, unternahm er für sie eine Wallfahrt nach Medjugorje. Bei der Abendliturgie betete er den Rosenkranz in der Kirche, als er plötzlich ein starkes Sausen und Hämmern in seinen Ohren verspürte. Er dachte, einen Schlaganfall zu erleiden, und in seinem Innersten stellte sich die Frage: „Bist du zu sterben bereit?“ Und die Antwort: „Wenn es sein muss, bin ich bereit. Ich kann mir keinen besseren Platz zum Sterben vorstellen.“

Alfred Ofner berichtet: „Auf einmal flossen mir die Tränen über das Gesicht, und ich spürte, dass die Schmerzen in meiner Hand verschwunden waren. In diesem Augenblick habe ich registriert, dass ich meine eigene Heilung erlebe. Ich sah in einer Vision meinen geöffneten Brustkorb und mein Herz. Ich begann meine Hand zu drehen, meine Finger zu bewegen, den Arm zu heben, hinten vorbei zu greifen und stellte fest, dass die Beweglichkeit voll hergestellt war. In meiner Fassungslosigkeit betete ich: “Muttergottes, warum ich, ich bin doch für meine Schwester da!“

An diesem Abend war ich einer der letzten, die die Kirche in Medjugorje verlassen haben, aber nicht bevor ich der Muttergottes gedankt und ihr mein Leben geweiht habe.“

Alfred Ofner begann, über seine Heilung Zeugnis zu geben. Er wurde in Österreich zu Diskussionen mit namhaften Persönlichkeiten eingeladen, bei denen er von seiner spontanen Heilung berichtete. In der Zwischenzeit hat er eine theologische Ausbildung absolviert und wurde in der Erzdiözese Wien zum Diakon geweiht.

 

Heilungsbericht

Ein beeindruckendes Beispiel von Spontanheilung ist auch jenes der US-Amerikanerin Colleen Willard. Vor drei Jahren durfte ich ihr bei unserem jährlichen Medjugorje-Gebetstreffen im Wiener Stephansdom begegnen. Vor tausenden Menschen gab sie Zeugnis:

Im Jahr 2003 kam sie nach Medjugorje, obwohl ihr die Ärzte wegen der Ernsthaftigkeit ihrer Erkrankung eindringlich von der Reise abgeraten hatten. Sie litt an einem inoperablen Gehirntumor in fortgeschrittenem Stadium und war bereits auf eine 24-Stunden-Pflege angewiesen.

Durch ihre medizinisch unheilbare Krankheit erfuhr sie eine tiefe Erneuerung ihres Glaubens. In der Nähe zum Kreuz wurde sie bereit, ihr Leiden für Jesus aufzuopfern. Immer mehr verspürte sie den Wunsch, ihrer Familie ein Zeichen, eine Zinne, Bergspitze des Gebetes, wie sie es nannte, zu hinterlassen. Und deshalb drängte es sie, trotz aller Gefahren, die damit für sie verbunden waren, eine Pilgerreise nach Medjugorje zu unternehmen.

Colleen berichtet: „Obwohl die Reise für mich sehr anstrengend war, hatte ich bei meiner Ankunft in diesem Dorf sogleich das Gefühl, als ob „Gott in der Luft“ wäre. Es waren hier so viele Menschen aus verschiedenen Ländern, aber was mich am meisten erstaunte, war der Anblick der langen Schlangen von Wartenden vor den vielen Beichtstühlen – das große Erbarmen unseres Herrn!“

Während der Abendliturgie, vor der Wandlung, hörte sie im Inneren eine Stimme, die sie einlud, ihr ganzes Leben dem Dreifaltigen Gott zu übergeben. Colleen sagt: „Ich verstand, dass sie wollte, dass ich alles, wirklich alles, Gott übergeben sollte. Dann öffnete ich die Augen und sah einen Priester mit der Hl. Eucharistie vor mir stehen. Als sie auf meine Zunge gelegt wurde, konnte ich nichts um mich mehr hören. Gottes Gegenwart, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, war ganz in mir. Die Hitze verschwand aus meinem Kopf und mit ihr alle Schmerzen, aber das war sekundär zur Erfahrung von Gottes Nähe. Tränen grenzenloser Freude strömten über meine Wangen. Ich drehte mich zu John, meinem Ehemann, und sagte: „Ich habe keine Schmerzen mehr.“ Ich konnte meine Zehen fühlen, die vorher empfindungslos waren, und ich konnte meine Hände und Beine frei bewegen, wie es mir vorher nicht mehr möglich war. Später am Abend ging ich zum ersten Mal ohne Rollstuhl umher. Es war mir sogar möglich, bei der Anbetung des Herrn zu knien und am nächsten Tag den Erscheinungsberg ohne Atemnot zu besteigen.“ Colleen Willard wird nicht müde, von ihrer Heilung Zeugnis zu geben. Viele Menschen finden durch ihre berührenden Worte zu einer Vertiefung ihres Glaubens.

 

2. Gebet um den Frieden

Die Grundbotschaft von Medjugorje ist die Einladung zum Gebet um den Frieden. Dieser Einladung zu folgen bedeutet Freude und Erneuerung des Herzens. Manchmal wird, wie als sichtbares Zeichen, auch die physische Heilung geschenkt.

Eine jener Krankheiten, bei denen eine Spontanremission medizinisch so gut wie nie beobachtet wird, ist das Bronchuskarzinom. Jozo Vasilj aus Medjugorje erkrankte an einem kleinzelligen Lungenkrebs, einer sehr bösartigen Form dieser Erkrankung. Bei der Diagnosenstellung vor ca. 20 Jahren bestanden bereits Gehirnmetastasen.

Als die Erscheinungen 1981 begannen, fing er an, mit seiner Familie regelmäßig den Rosenkranz zu beten und die Hl. Messe zu besuchen.

Von 1991 bis 1995 nahm er am Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien teil, bis er 1995 die ersten Krankheitszeichen spürte. Er verlor an Gewicht, bekam unerträgliche Kopfschmerzen und immer häufiger Atemnot. Eine Durchuntersuchung in Split und Zagreb erbrachte die ernüchternde Diagnose: Kleinzelliges Bronchuskarzinom mit Gehirnmetastasen mit einer Prognose von noch drei Monaten Lebenszeit. Österreichische Freunde wollten helfen und erkundigten sich nach Therapiemöglichkeiten in Wien. Aber auch die österreichischen Ärzte waren der Meinung, dass es zu spät war, etwas anderes als das zu tun, was in Zagreb bereits geplant war – palliative, schmerzlindernde Chemo- und Radiotherapie.

Jozo verlor weiter an Gewicht, konnte kaum noch Essen zu sich nehmen. Trotzdem betete die Familie weiter. „Ich muss sagen, dass ich keine Angst vor dem Tod hatte“, erzählt Jozo. „Das einzige, was ich oft dachte und innerlich sagte, waren die Worte: „O Gott, ich danke dir für alles. Wenn es dein Wille ist, dann schenke mir noch einige Jahre, bis meine Kinder sich selbst ihr Brot verdienen können.“ Meine Frau, meine Kinder und meine Freunde beteten sehr viel für meine Gesundheit. Als meine Krankheit entdeckt wurde, begann meine ganze Familie für mich bei Brot und Wasser zu fasten.“

Am Jahrestag 1996 geschah etwas Außerordentliches: „An diesem Tag verspürte ich nach langer Zeit wieder Hunger und ich bat meine Frau, mir Würstel zu kochen. Dazu aß ich Brot und trank einen Obstsaft. Meine Frau merkte, dass das eine Menge war, mit der ich sonst 15 Tage lang auskam. Auch spürte ich, dass meine Körpertemperatur sich normalisiert hatte, und tatsächlich: Sie war wieder 36,5 Grad. Das war unser schönster Jahrestag der Erscheinungen“, sagt Jozo. „Wir beteten alle voll Freude und dankten Gott und der Gospa für meine Besserung. Ich bin ganz überzeugt, dass das ihr Werk war. Auch jetzt, nach vielen Jahren, danken wir täglich im Gebet für meine Heilung.“

Jozo Vasilj arbeitet als Schulwart in Citluk. Seine Krankheit ist nie wieder zurückgekommen. Beim diesjährigen Seminar für Ärzte und Krankenschwestern in Medjugorje gab er auf Einladung zum ersten Mal öffentlich Zeugnis von seiner Heilung.

 

3. Versöhnung

Die Gospa lehrt uns in ihrer Schule des Gebetes, wie wir zu Versöhnung und Frieden finden. Im Sakrament der Versöhnung wurde unzähligen Menschen ein Neustart geschenkt. Medjugorje wird oft Beichtstuhl der Welt genannt.
Wie folgenreich Versöhnung sein kann, zeigt die Heilung des US-Amerikaners Arthur Boyle von Nierenkrebs mit Lungenmetastasen auf dem Kreuzberg im Jahr 2000.

Arthur, Vater von 13 Kindern, kam nach Medjugorje, weil Freunde es ihm geraten hatten. Obwohl er beichtete, konnte er seinem eigenen Vater nicht verzeihen, der sich nach 43 Ehejahren von seiner Mutter hatte scheiden lassen. Plötzlich verstand er: „Wenn du nicht verzeihst, kann der Heilige Geist nicht kommen und dir nicht verzeihen. Das habe ich dort gelernt. Wenn du das aber machst, dann bist du offen, dass der Heilige Geist kommen und dich gesund machen kann. Als ich das getan habe, spürte ich, wie meine Depressionen und inneren Verletzungen mich verließen, und Gott mich heilen konnte.“ (Die OASE berichtete wiederholt von der Heilung von Arthur Boyle).

Wie viel Leid fügen Menschen einander zu, weil sie innerlich verletzt sind? Arthur verstand, dass die Versöhnung Voraussetzung ist, dass Gott ihn heilen und er weiterleben konnte.

Eine ähnliche, aber doch ganz andere Erfahrung machte die Polin Ania Goledzinowska. Ihr Vater starb, als sie 10 Jahre alt war. Daraufhin brachte ihre Mutter mehrere Männer mit nach Hause, von denen sie einer missbrauchte. Ihre Mutter glaubte ihr nicht, als sie davon erzählte. Ania rannte von zu Hause weg, mit 13 Jahren misslang ihr ein Selbstmordversuch. Mit 16 wurde ihr ein Job als Model in Italien angeboten. Dort angekommen, nahm man ihr den Pass ab und zwang sie zur Prostitution. Es gelang ihr die Flucht, und schließlich schaffte sie es, in Mailand als Fotomodell für das italienische Fernsehen und diverse Zeitschriften zu arbeiten. Im Dunstkreis von Silvio Berlusconi machte sie schnell Karriere. Sie hatte erreicht, wonach sie sich gesehnt hatte. Doch bald bestand ihr Leben nur noch aus „Drogen, Lüge und Unterhaltung“, wie sie selbst sagte. Eines Tages riet ihr jemand, nach Medjugorje zu fahren. Obwohl sie nicht daran glaubte, fuhr sie mit. Auf dem Kreuzberg hatte sie ein entscheidendes Erlebnis. Eine innere Stimme sagte ihr: „Ania, du musst verzeihen!“ Ania sagt: „Ich wusste: Ich muss verzeihen. Nur diese Worte kamen aus meinem Mund. Es sind schwierige Worte, aber sie kamen wirklich aus meinem Herzen.“ Anias Leben änderte sich radikal. Sie entschied sich, drei Jahre bei Schwestern in Medjugorje zu leben. Heute ist sie verheiratet und hat eine Bewegung ins Leben gerufen mit dem Namen „Cuori puri“ – junge Menschen bereiten sich mit einem geistlichen Begleiter auf die Ehe vor, indem sie nach der Lehre der Kirche leben.

 

Das Geschenk der Heilungen

Das Geschenk der Heilungen, denen ich durch Medjugorje begegnen durfte, erfasst immer das ganze Wesen, nicht nur den Körper. Menschen, die Heilung von schweren Krankheiten erfuhren, haben davor die Zerbrechlichkeit des eigenen Lebens kennen gelernt. Ähnlich wie bei Maria, der Gottesmutter, deren Herz unter dem Kreuz durchbohrt wurde, hat die Krankheit alle ihre irdischen Träume und Hoffnungen durchkreuzt und sie gezwungen, loszulassen und sich Gott ganz zu überlassen. In der unverhofften Heilung, die sie erfahren haben, wurde ihnen das Leben neu geschenkt.

Menschen, die Heilung erfahren haben, strahlen oft jene innere Gelassenheit, Freude, Liebe, Sanftmut, Güte, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung und jenen Frieden aus, die der Apostel Paulus in seinem Brief an die Galater als Früchte des Heiligen Geistes beschreibt. Sie sind Menschen, deren Nähe man sucht, weil sie jene heilende Gegenwart verströmen, die ihnen geschenkt wurde. Sie sind Zeichen der Nähe Gottes, die sie erfahren haben. Und zugleich ist das ihr Auftrag: Zeugen dieser Gegenwart Gottes in unserer Zeit zu sein.