Betrachtung zur Botschaft vom 25. Sept 2016 – Dr. Johannes Gamperl

„Gott wird euch nahe sein“

Liebe Kinder! Heute rufe ich euch zum Gebet auf. Das Gebet möge euch Leben sein. Nur so wird sich euer Herz mit Frieden und Freude erfüllen

Das Wichtigste in unserem religiösen Leben ist das Gebet. Denn Gott ist das Ziel unsres Lebens. Er hat uns erschaffen und sein Leben geschenkt. Ohne Gott wären wir  nichts. Wir wären wie die  Pflanzen, Tiere oder nur materielle Dinge. Wir sind aber von Gott erschaffene lebendige Wesen, die mit Leib und Seele ausgestattet sind. Wir können uns  mit Gott im Denken, Reden und Tun verbinden. Ja, wir dürfen sogar eins mit Gott sein, der sich ja für uns hingegeben hat und mit dem wir im Gebet, zutiefst zusammen sein können.  Es bedeutet eine ungeheure Auserwählung in  der Liebe und Hingabe mit dem Herzen Gottes eins zu sein. Wir denken gar nicht daran, was das für uns für eine großartige Bedeutung hat! Jesus, lass mich dich über alles lieben! Nur so  wird sich unser Herz mit tiefem Frieden und großer Freude erfüllen. So hat Jesus seine Apostel nach seiner Auferstehung am See Genesareth eingeladen, nochmals hinauszufahren, um Fische zu fangen, da sie vorher nichts fingen. Jesus wollte den Aposteln Mut machen, auf sein Wort hin nochmals hinauszufahren. Und der Fang war ungeheuer groß. Aber es ging Jesus vor allem darum, den Aposteln Mut zu machen, damit sie selber „Herausgefischte“  sein sollten, um einmal fähig zu werden selber „Menschenfischer“ zu werden. Das gelang ihnen im Laufe der Zeit, in der sie Jesus nachfolgten und andere zur Nachfolge riefen, in großartiger Weise. Danke, Jesus für deine so große Liebe zu uns!

Gott wird euch nahe sein und ihr werdet ihn in eurem Herzen als Freund fühlen. Ihr werdet mit ihm reden wie mit jemandem, den ihr kennt, und, meine lieben Kinder, ihr werdet das Bedürfnis haben, Zeugnis abzulegen, weil Jesus in eurem Herzen sein wird und ich vereint mit ihm.

„Der Herr aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben ihn (Mose) hin. Er rief den Namen Jahwe aus. Der Herr ging an ihm vorüber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue.“ (Ex 34, 5-6). Unser Heiliger Vater sagte einmal bei einer Generalaudienz: „Barmherzig sein heißt, dass Gott gegenüber seinen Kindern zärtlich ist wie eine Mutter. Er wird durch ihre Not zuinnerst bewegt und lässt sich erweichen. Er will seine Kinder beschützen, ihnen helfen, ja ihnen sogar sich selbst schenken.“ Wir werden Gott in unserem Herzen als Freund erleben. Wir legen Zeugnis ab von Gott, unserem Vater, weil Jesus in unseren Herzen ist und wir mit ihm vereint sind, so sagt uns die Gottesmutter.

Ich möchte eine wahre Geschichte von der unendlichen, barmherzigen Liebe Gottes erzählen:

Ein junger Mann stammte aus einem streng katholischen Elternhaus. Durch korrupte Geschäfte ist er für die Familie zu einem „Schandfleck“ geworden, weshalb er Hausverbot erhielt. Bald ist er so tief in Schuld verstrickt, dass er beschließt, sich vor einem Zug zu werfen. Doch vorher will er noch einmal seine Eltern sehen. Spät in der Nacht klingelt er an der Tür. Als der Vater das Fenster öffnet, sieht er seinen abgemagerten und verschmutzten Sohn, und er schlägt wortlos das Fenster wieder zu. Es gibt für den jungen Mann keine Chance. Er geht zu einem Bahngleis, das auf einer Böschung an seinem Dorf vorbeiführt, und steigt die Böschung hinauf. Für ihn gibt es nur noch eines: Schluss mit einem solchen Leben! Als er  auf dem Bahndamm ankommt, umgibt ihn plötzlich ein helles Licht. Er bleibt wie angewurzelt stehen. Dann spricht eine Stimme zu ihm: „Wenn dich auch Vater und  Mutter verlassen, ich  nehme dich auf!“ Dann ist die  Erscheinung verschwunden.  Doch in diesem Augenblick brennt in dem jungen Mann eine Sonne. Die Freude, die ihn erfüllt, bringt ihn fast um und  er rennt wie ein Verrückter über eine Stunde lang über die Felder. Er ist fassungslos vor Freude und Glück. Als er einem Pfarrer von der Erscheinung  berichtet, zeigt ihm dieser ein Bild vom Barmherzigen Jesus. Nach längerem Schweigen erklärt ihm der junge Mann: „Er war es, der zu mir gesprochen hat.“

Dieser Barmherzige Jesus sagte einmal zur heiligen Schwester Faustina: „Die größten Sünder haben ein ganz besonderes Anrecht auf meine Barmherzigkeit. Ich freue  mich, wenn sie ihre Zuflucht zu meiner  Barmherzigkeit nehmen!“

Ich bin  mit euch und liebe euch alle mit meiner mütterlichen Liebe. Danke, dass ihr  meinem Ruf gefolgt seid!

O Maria, Königin des Himmels und der Erde, Mutter unseres Erlösers und auch unsere liebevollste Mutter. Du bist unser Trost, unsere Hoffnung und unsere Freude. Deine Liebe schenkt uns Jesus, das göttliche Kind und seine immer währende Gegenwart im heiligsten Altarsakrament. In all unseren Nöten nehmen wir unsere Zuflucht zu dir, du Trösterin der Betrübten. In großem Vertrauen auf die Erhörung unseres innigen Flehens um Schutz und Hilfe, danken wir dir für deine Liebe, auch im Namen aller deiner Kinder. Amen.

Dr. Johannes Gamperl